Newsletter März 2023

Im Libanon ist es für geflüchtete Kinder aus Syrien äußerst schwierig, einen Schulplatz in einer libanesischen Schulen zu bekommen. Rund 60% der syrischen Kinder im Schulalter besuchen keine Schule. Um Bildung für syrische Junge und Mädchen zu ermöglichen, hat die syrische Frauenrechtsaktivistin Ola Aljounde das Gharsah-Bildungszentrum in der Bekaaebene gegründet. Die wertvolle Arbeit von Ola und ihrem Team verfolgt AMICA seit Jahren. Nachdem wichtige Förderer ausgefallen sind und Gharsah in Finanzierungsnot geraten ist, hat AMICA entschieden, mit Spenden zu unterstützen.

Das Gharsah-Zentrum liegt in der Bekaa-Ebene, nahe der syrischen Grenze. Dort wohnen sehr viele der rund 1,5 Millionen syrische Geflüchteten in Libanon - meistens in informellen Camps und in großer Armut. Für viele Kinder ist Bildung nur durch nicht staatliche Bildungsangebote möglich, wie bei Gharsah.

In diesem selbstorganisiertes Bildungszentrum sind die Lehrer*innen selbst geflüchtete Menschen aus Syrien. Sie unterrichten syrische Kinder zwischen 4 und 6 Jahren und bereiten sie für die Einschulung in das libanesische Bildungssystem vor: Mit dem anschließenden Abschlusszeugnis von Gharsah dürfen die Kinder eine staatliche Grundschule besuchen. Kinder ab 10 Jahren können auch Nachhilfeunterricht nehmen, um ihre Erfolgschancen zu verbessern.

Ein ganz besonderer Fokus liegt das Gharsah-Team außerdem auf der Bildung für Mädchen. Viele syrische Familien entscheiden sich bei Mädchen häufiger als bei Jungen gegen eine Schulbildung entscheiden oder nehmen ihre Töchter schon früh von der Schule nehmen. Grund dafür sind u.a. die Armut und die Sorge die Sicherheit der Mädchen auf dem langen Schulweg.

Um allen diesselben Chancen zu geben, achtet Gharsah sehr darauf, dass Jungen mit schulpflichtigen Schwestern nur angenommen werden, wenn auch ihre Schwestern in der Schule angemeldet sind. Das Zentrum organisiert zudem Busse und Taxis, um den Kindern einen sicheren Schulweg zu ermöglichen.